Wer profitiert von Protrusionsschienen?
Intraorale Geräte werden zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe eingesetzt. Die Erfolgsraten haben, im wahrsten Sinne des Wortes, aber ,,noch Luft nach oben‘‘. Für wen sind Protusionsschienen am besten geeignet? Oder sollte man gleich CPAP verordnen?
Eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) gilt als diagnostiziert, wenn es zu fünf oder mehr Episoden vollständiger oder partieller Verschlüsse der oberen Luftwege pro Stunde Schlaf kommt (AHI, Apnoe-Hypopnoe-Index). 24% der Männer und 9% der Frauen sollen im mittleren Alter betroffen sein. CPAP-Beatmung über eine nächtlich getragene Atemmaske ist sehr effektiv bei OSA; allerdings die Patientenakzeptanz gering. Intraorale Geräte wie Protrusionsschienen verbessern die Konfiguration der oberen Atemwege und verhindern deren Kollaps durch Veränderung der Unterkiefer- und Zungenposition. Ihre Effektivität ist zwar nicht so gut wie die der CPAP-Beatmung, aber die Adhärenz ist besser – daher schneiden beide Verfahren in Studien in der Regel gleich gut ab.
Man versuchte in Studien herauszufinden, ob es Prädikatoren für ein gutes Ansprechen auf Protrusionsschienen gibt. Diese könnten sein:
– OSA geringerer Schwere
– Rückenlage-OSA (höherer AHI in Schlaf-Rückenlage als in Seitenlage
– jüngeres Alter oder weibliches Geschlecht
– geringerer BMI und Halsumfang
– kürzerer weicher Gaumen, niedriger stehendes Hyoid, größerer Winkel zwischen Schädelbasis und Mandibularebene oder Retrognathie in der seitlichen Cephalometrie.
Neue Entwicklungen wie ferngesteuerte Mandibel-Positionierung könnten die Effektivität der Protrusionsschienen weiter verbessern.
In dieser Studie werden Äpfel mit Birnen verglichen – glaubte man bislang. Galt doch die Behandlung der OSA mit dem Cpap- Gerät als Standard Therapie. ( Verstehen Sie dieses Arzt – Chinesisch ? ) Und die Schnarchschiene nur zur Behandlung einfacher Schnarcher geeignet.
Da aber in den allermeisten Fällen die Männer sich nicht mit dem Cpap-Rüsselgeräten anfreunden konnten – und schon gar nicht deren Ehefrauen – war die Akzeptanz dieser an sich segensreichen Entwicklung sehr begrenzt.
Daher ist das Studienergebnis sehr zu begrüßen, wenn es feststellt, dass beide Verfahren in etwa gleichwertig zur Behandlung der OSA geeignet seien.
Also : vor dem Rüsselgerät erst die Schnarchschiene ausprobieren, damit läßt sich das lästige Schnarchen und die obstruktive – Schlaf – Apnoe in den meisten Fällen deutlich reduzieren.
Der schlafmedizinisch tätige Arzt/Zahnarzt und ein guter HNO – Arzt können Ihnen dabei helfen. HNO – Adressen bekommen Sie bei uns.
Ihr Dr. Lindauer