Demenz – auch abhängig von der Zahl der eigenen Zähne ?
Die Geriatrische Fachklinik in Neuburg / Donau hat eine Studie bei über 1000 Patienten erstellt.
Die Fragestellung dabei war: haben Nichtdemente mehr Zähne als gleichaltrige Alzheimer-Patienten?
Das Ergebnis: Patienten mit schwerer Alzheimer-Demenz haben im Mittel lediglich 0,2 Zähne. Patienten mit leichter Alzheimer-Symptomatik hatten 1,5 Zähne. Die Gleichaltrigen Nichtdementen der Kontrollgruppe hatten im Mittel noch 4,7 Zähne.
Mit aller gebotenen Vorsicht ziehen die Neuburger Klinikärzte folgenden Schluss:
- Patienten ohne Alzheimer hatten in ihrer Studie 20-mal mehr Zähne als gleichaltrige Patienten mit schwerer Alzheimer-Demenz. Damit könnte erstmalig das Vorhanden zahlreichen Zähnen im Alter als ein Schutzfaktor von Alzheimer-Demenz identifiziert werden. Umgekehrt war Zahnlosigkeit ein eigenständiger Risikofaktor für eine Alzheimer-Demenz, nicht aber für eine Demenz aufgrund von Hirndurchblutungsstörungen oder einen Hirnschlag.
- Der Zusammenhang von zuckerreichen Ernährung und Zahnkaries ist wissenschaftlich gesichert. Deshalb sind möglicherweise die noch erhaltenen Zähne der Nichtdementen eine Art „ Langzeitgedächtnis“ für eine Lebenslange gesündere Ernährungsweise, die eventuell vor Alzheimer schützt.
Nachzulesen: Euro.JGer Vol. 8 (2006) No. 3